(Alfred Moschkau, Gesch. d. Benedictinerklosters St. Walpurgis im Zellwalde, 1874, S. 7. Saxonia I., S. 172.) Eine Stunde von Nossen entfernt und nahe dem Dorfe Marbach liegt die Stelle, auf welcher in den Jahren 1141 bis 1146 Thammo von Strehla ein Klösterlein gründete, welches aber endlich einging und dessen Gebäude abgetragen wurden. Nahe der jetzigen Bahnmeisterwohnung sieht man eine Vertiefung, diese war einst der Klosterbrunnen. In denselben hatten die letzten Mönche eine Glocke und vieles Gold- und Silbergeräte geworfen und den Brunnen dann mit 95 Klaftern Stöcke zugeschüttet. Diese Schätze harren noch der Ausgrabung. Nach einer Tradition bewacht sie ein Pudel mit feurigen Augen, der bereits oft nächtliche Wanderer des Zellwaldes, „die nicht mit Eisen oder Stahl versehen waren“, belästigte.
Die letzte Bemerkung vom Eisen oder Stahl bezieht sich jedenfalls auf den bei Deutschen und Slawen verbreiteten Glauben, dass man auf den durch glühende oder erloschene Kohlen oder Flämmchen angezeigten Schatz eiserne und stählerne Gegenstände, besonders Messer u. dgl., aber auch Geldstücke, selbst Brot oder ein auf bloßem Leibe getragenes Kleidungsstück werfen müsse, um beim Heben des Schatzes alle Gefahr von sich abzuwenden. (Jac. Grimm, Deutsche Mythologie, 1835, S. 544. Veckenstedt, Wendische Sagen ec., 1880, S. 356.) |