339. Der Schatz des Seeberges bei Eisenberg. |
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(Lotti Cori in den Mitteilungen des Nordböhm. Excursions-Clubs, 1885, S. 125.) Auf dem Plateau des Seeberges oberhalb Eisenberg liegen die Trümmer einer Burg zerstreut, welche längst von Grün aller Art überwuchert sind. Der Volksmund weiß nicht anzugeben, ob es eine Grenzfeste oder ein Jagdschloß gewesen, doch wird die Erbauung in das achte bis zehnte Jahrhundert verlegt. Die Sage erzählt, dass hier ein Burgfräulein die vergrabenen Schätze bewache, und dass solches auch Holz und Beeren suchende Leute schon zu verschiedenen Malen gesehen haben wollen, doch nur einem Menschenkinde reinen Herzens sei es vergönnt, ihr zu folgen. Ersteigt ein solches während der Passionsstunde den Berg, dann erscheint das Fräulein demselben auf dreimaligen Ruf und winkt - wortlos und ohne Furcht müsse man ihr folgen und könne dann Schätze ungemessenen Wertes heben - dann sei auch der Geist erlöst. Doch auf den ersten Laut verschwinde die Erscheinung mit Weinen und Gebärden des Leides.
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