340. Der Schatz auf dem Riesenberge bei Ossegg. E-Mail

(A. Kunze in den Mitteilungen des Nordböhm. Excursions- Clubs, 1885, S. 124.)


Auf dem Riesenberge bei Ossegg steht ein Turm, worin ein Schatz vergraben sein soll, und der Glückliche, der ihn einst heben wird, muss erst geboren werden. Es werden einst zwei leibliche Geschwister mit einander eine Ehe eingehen, und dieses Ehepaar wird vom Himmel mit einem Kinde beschenkt werden. Dieses Kind aber muss in einer Wiege „eingeschlummert“ werden, deren Holz von einer Fichte stammt, die auf dem Flecke gewachsen ist, unter welchem derjenige ruht, der den Schatz in dem Turme vergraben hat. Wenn nun dieses Kind erwachsen sein wird, so ist es berufen, den Schatz zu heben und wird ihn auch finden, ohne dass es nach demselben sucht. Denn im Traume wird ihm gesagt werden, dass es den Schatz heben soll, und es wird ihm auch die Stelle genau bezeichnet werden. Dann erst, wenn der Schatz gehoben ist, wird auch die arme Seele erlöst sein, welche bei Lebzeiten den Schatz vergraben hatte.



 
< zurück   weiter >