392. Nächtliches Fallen zeigt einen Todesfall an. E-Mail

(Lehmann, Histor. Schauplatz, S. 930.


Das Fallen nennt der gemeine Mann das Leichenbrett, und glauben manche, es müsse notwendig darauf ein Todesfall erfolgen, auch könne solcher Fall vom Menschen ab und auf ein Vieh gewendet werden, wenn man sage. Falle auf meine Henne, Ziege u. s. w. Im Jahre 1627, ehe der Pfarrer in Markersbach im September zum Tode krank wurde, lag er abends samt seiner Ehefrau schon in der Ruhe. Die Magd war noch auf, und da sie etwas oben im Hause stark fallen hörte, lief sie hinauf, in der Meinung, der Herr habe ihr gepocht, und fragte, was sie solle? Sie wurde abgewiesen als eine Träumende, sie sollte zu Bette gehen. Am neunten Tage darauf war der Pfarrer tot.

Anno 1653 lebte in Scheibenberg eine Pfarrerswitwe von Thum. Als dieselbe einst ihren Sohn, welcher verreisete, ein Stück begleitet hatte und wieder auf dem Heimwege war, tat’s in ihrem Hause einen ungemeinen Fall, und zwar zu derselben Stunde, da sie auf dem Rückwege von einem Fieberfrost überfallen wurde, daran sie auch nach zehn Tagen starb.



 
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