406. Ein Zeichen für die rechte Feier des heiligen Abendmahls. E-Mail

(Meltzer, Hist. Schneeberg, S. 1064.)


In Neustädtel trug sich’s bei angehender Reformation zu, dass eines Morgens unterschiedliche Berg- und andere Leute zusammen kamen und auch von der Reformation redeten. Wie sie nun teils ungereimte Sachen vorbrachten und unter anderem auch auf die Lehre vom Abendmahl fielen, geschahe es, dass der eine Teil das Abendmahl in beiderlei, der andere aber in einer Gestalt verteidigte. Indem nun ein Bergschmied, welcher an dem Fenster saß, dergestalt für eine Gestalt stritt und dabei sagte, dass, wenn dieses der rechte Glaube sei, dass ein Laie das Sakrament in beiderlei Gestalt empfangen sollte, er in seiner Hand vor dem Fenster einen Vogel fangen wollte: siehe, so trug es sich, indem er im Reden mit der Hand zum Fenster hinausgriff, in einem Nu zu, dass sich zwei Sperlinge mit einander bissen und vor das Fenster fielen, solche aber von ihm beide ergriffen und in die Stube gebracht wurden, weswegen sich darauf alle Anwesende, als vor einem Zeichen, entsetzten.



 
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