437. Wallfahrten zum Bade Wolkenstein. |
|
(Hauptmann, Uhralter Wolkensteinscher Warmer Badt- und WasserSchatz ec. Leipzig, 1657, S. 63, 85. Kirchengalerie von Sachsen, 12. B., S. 234.) Das Warmbad im Hüttengrunde bei Wolkenstein führte vor der Reformation nach einer auf der Höhe erbauten Kirche, in welche sieben Dörfer eingepfarrt waren, den Namen „zu unser lieben Frauen auf dem Sande“. Man hat in dieser Kirche Messe gehalten, ehe man ins Bad gegangen ist. Während des Papsttums ist auch dorthin ein solches Wallfahrten geschehen, dass die Kirche vielmal zu klein und ein großes Gedränge darum war. Dabei sind gar viele, welche das Bad gebrauchten, gesund geworden und haben zum Gedächtnis Krücken und Stäbe, deren sie sich bei ihrer Gebrechlichkeit bedient hatten, bei der Kirche zurückgelassen. Es kann aber kein Mensch sagen, zu welcher Zeit man dieses Bades sei innen worden. Man zeigte früher an dem Badehause ein hölzernes Christusbild mit der Jahreszahl 1385 und folgender Inschrift:
„Diß Warmbad am Sand zu unser lieben Frawen Hat Gottes Wunderhand gelegt in diese Awen, Wodurch dem Leibe Heil werden krancke Hertzen, Christi Verdienst und Blut lindert die Seelenschmertzen.“ |