443. Das Marienbild in Mariaschein. E-Mail

(Th. Schäfer, Führer durch Nordböhmen, 3. Aufl., S. 65.)


Von Teplitz 1/2 Stunde entfernt und in der Nähe des Bergstädtchens Graupen liegt das Jesuitenkloster Mariaschein. Die große Kirche desselben ist rings von prächtigen Linden umgeben, sowie von Säulenhallen, in denen Beichtstühle aufgestellt sind, Freskobilder stellen die wunderbaren Wirkungen des Gnadenbildes dar. Dieses selbst, ein Marienbild, „die schmerzhafte Mutter Gottes“, wird in der Mitte des Hochaltars unter Glas in goldener Hülle aufbewahrt, es ist aus Ton, etwa 12 cm hoch, und soll zur Zeit der Hussitenkriege nach der Zerstörung des Nonnenklosters zu Schwatz von einer Nonne in einer Linde

an der Stelle der jetzigen Kirche versteckt worden sein, wo es seine Kraft durch die wunderbare Errettung eines Mädchens von einer Schlange bewies. Als die Bürger des Städtchens Graupen dasselbe in feierlichem Zuge in ihre Kirche gebracht hatten, kehrte es auf wunderbare Weise in die Linde zurück. Deshalb baute man an dieser Stelle zuerst eine Kapelle, dann die Kirche. Bei Wallfahrten wird das Bild gezeigt und von den Gläubigen geküsst.


S. die Bemerkung zur vorhergehenden Sage.



 
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