473. Die Herren von Einsiedel. E-Mail

(Schumann und Schiffner, Lex. v. Sachsen, 15. B., S. 528. Gauhen, Adelslex. I, 364. Peccenstein, Theatrum Sax. I, 73. Darnach bei Haupt, Sagenbuch d. L., II, Nr. 38.)


Dass der Name des Dorfes Einsiedel bei Chemnitz mit dem Einsiedelschen Geschlechte, welches den Ort Jahrhunderte hindurch besaß und noch jetzt (?) zu Lehen trägt, in einer gewissen Verbindung stehe, ist sehr glaublich, wenn auch die Ableitung des Geschlechtsnamens von dem Orte nicht festgestellt ist.

Außerdem gibt es noch einen Ort gleichen Namens zwischen Olbernhau und Katharinenberg. Eine Sage erzählt, dass dieses Dorf seinen Namen von drei Einsiedlern erhalten habe, und es würden demnach die folgenden Sagen, welche den Geschlechtsnamen der Herren von Einsiedel zu erklären suchen, damit in Verbindung gebracht werden können.

Die Grafen und Herren von Einsiedel führen einen Einsiedler im Wappen. Das kommt davon her: Graf Berthold´s von Sulzau Gemahlin

war kinderlos und lag Gott in heißen Gebeten um eine Leibesfrucht an, tat auch das Gelübde, das Kind, welches er ihr schenken würde, dem Herrn zum Dienste zu weihen. Sie gebar nun einen Sohn, welcher Grubo genannt wurde. Derselbe wurde also geistlich und wohnte lange als Einsiedler in einer einsamen Gegend Böhmens, wo er sich eine Kapelle gebaut hatte. Nachher aber verließ er seine Zelle, zog in den Krieg, nahm ein Weib und wurde der Stammvater derer von Einsiedel. Das geschah um das Jahr 1280.

Nach einer andern Sage hieß der Sohn Meginrad (Meinrad, Meinhard). Der lebte als Einsiedler ums Jahr 850 in den böhmischen Wäldern, aber er war (damals vor Einführung des Zölibats ging das noch) beweibt und gründete ein zahlreiches Geschlecht. Einer seiner Nachkommen, der im Jahre 1280 lebte und Grubo hieß, ging endlich in die Welt zurück.



 
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