(Schumann, Lex. v. Sachsen, 8. B., S. 818. Gauhen, Adelslex. I, 1332. Darnach Haupt, Sagenbuch d. Lausitz, II, Nr. 52. Sinapius, Schles. Curiosität. I, S. 111. Gräße, Geschlechts-, Namen- u. Wappensagen, S. 129.) In dem südlich von Frauenstein nahe der böhmischen Grenze gelegenen Dorfe Rechenberg sieht man noch die Ruinen des gleichnamigen Schlosses, welches schon 1289 von Böhmen an Meißen überlassen wurde, jedoch ein böhmisches Lehen blieb. Die frühesten Besitzer waren wahrscheinlich die Herren von Rechenberg, in einer Urkunde von 1270 kommt bereits ein Heinrich, und in einer von 1299 ein Apetz v. Rechenberg vor.
Die Herren von Rechenberg stammen von denen von Haugwitz ab, deren Wappen auch das ihrige sehr ähnlich ist. Ihr Ahnherr ist Hans von Haugwitz. Als in der blutigen Tatarenschlacht bei Liegnitz 1241 die Feinde eine Anhöhe erstürmt und eingenommen hatten, rief Heinrich der Fromme ihm zu. „Hans, räche den Berg!“ worauf diesen sich an die Spitze eines Heerhaufens stellte und die wilden Horden von dem Berge vertrieb. Von dieser tapfern Kriegstat war er fortan Rechenberg genannt. Es haben die Herren von Haugwitz in Sachsen im roten Schilde einen schwarzen, vorwärts stehenden Widderkopf mit gelben Hörnern und gelber Krone, die von Haugwitz in Schlesien und die von Rechenberg aber einen nach der Seite liegenden Widderkopf ohne Krone, die von Haugwitz in Sachsen auf dem Helme den gekrönten Widderkopf mit Hals und Brust, aber ohne Beine, und auf dem Kopfe einen rot und weiß abgeteilten Federbusch, die von Haugwitz in Schlesien und die von Rechenberg aber den Widderkopf mit Hals, Brust und zwei zum Sprunge aufgerichteten Vorderbeinen ohne Krone und Federn. |