489. Woher das Wappen der Herren von Schönberg entstanden ist. |
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(Grünewald, Meißner Chronik I., Anhang S. 87. Gräße, Sagenschatz d. K. Sachsen, No. 58.) In einem alten handschriftlichen Wappenbuche findet sich folgende Erklärung über den Ursprung des alten meißnischen und seit Jahrhunderten auch im Erzgebirge, u. a. z. B. seit 1336 auf Purschenstein angesessenen Geschlechtes der Schönberge. Es soll ein Ritter aus dieser Familie einst ins gelobte Land gezogen und auf der Jagd an einem Flusse, dessen morastige Ufer mit Schilf bedeckt waren, von einem Löwen überfallen worden sein. Dem hat der tapfere Ritter so zugesetzt, dass er verwundet und brüllend vor Schmerz sich in den Schilfwald zurückzog, der Schönberg aber hat nicht abgelassen, sondern ist ihm gefolgt und hat ihm hier den Todesstoß gegeben. Wie nun der Löwe verendet und von ihm aus dem Moraste gezogen ward, da fand es sich, dass er zur Hälfte mit Meerlinsen bedeckt war und grün aussah. Der Ritter hat nun zum Andenken an diese Begebenheit in sein Wappen einen kämpfenden Löwen, dessen Unterleib grün, der Oberleib aber rot ist, aufgenommen.
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