506. Entdeckung der reichen Zeche St. Lorenz bei Abertham. E-Mail

(Albinus, Meißnische Bergk-Chronica, 1590, S. 79.)


Das Bergwerk St. Lorenz oder Gottesgab bei Abertham ist also aufgekommen: Nachdem eine Zeitlang an diesem Orte gebaut worden war, ist im Jahre 1528 ein gar armer, jedoch verständiger und guter Bergmann gewesen, welcher im dichten Walde fast allein in seinem Hüttlein wohnte und sich von Viehzucht, obschon nicht alles sein eigen war, ernährte. Als dieser einstmals (es soll am 20. Februar gewesen sein) bei seinem Weiler eine andere Milchgrube, wie solche gebräuchlich waren, graben wollte, hat er eine reiche Sicherung von gediegen Silber, welche der Brunnenquell vom Gange geröhret hatte, angetroffen. Darauf ist er mit großen Freuden zu seinem Herrn gelaufen und hat ihm und anderen solches anvertraut. Bald ist er auch zum Bergmeister gegangen und hat eine Fundgrube gemutet, welche er Gottesgabe nannte. Nachdem er geschürft und gesunken, hat er schöne Bergarten und noch mehr gediegen Silber gefunden. Später hat man auf dieser Zeche so viel gediegen Silber gebrochen, wie auf keiner andern seit Mannes Gedenken, ausgenommen St. Georgen auf dem Schneeberge.



 
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