(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 83.) An einem kleinen Bache, der roten Wistritz, liegt unweit am Fuße des waldlosen, gras- und moosbewachsenen Pleßberges auf einem rauen Hochplateau das alte Bergstädtchen Abertham, über dessen Namensentstehung die Sage folgendes berichtet: Als um das Jahr 1529 ein Bergmann in der Aberthamer Gegend eine Silberader verfolgte und bei seiner Arbeit einen Damm schlug, wurde er von einem Fremden, der gerade vorüberging, gefragt, was er hier mache. Der Angeredete, welcher sich in seiner Beschäftigung nicht stören ließ, sagte kurz und schnauzig: „Einen Damm.“ Der Fremde ging seines Weges weiter, kam aber nach kurzer Zeit wieder zu dem Orte, wo er den emsigen Bergmann bei der nämlichen Arbeit beschäftigt fand. Diesmal werde ich mit der Antwort glücklicher sein, dachte der Fremde und sprach: „Guter Freund, sagt mir doch, was für Arbeit Ihr da vollführt?“ Allein der Bergmann gab ärgerlich, weil ihm entweder die Arbeit nicht gelingen wollte, oder er den Fragesteller, dem er schon einmal Rede gestanden, wieder erkannte, zur Antwort: „Aber einen Damm!“ Aus diesen Worten entstand für die neue Bergkolonie der Name: „Am Abertham,“ der in der Folge als „Abertham“ dem Städtchen verblieb. Manche Leute aus der Umgebung gebrauchen noch die alte übliche Benennung: „Am Abertham.“
|