569. Von den Namen Schellenberg und Lichtenwalde. |
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(Staberoh, Chronik der Stadt Oederan, 1847, S. 13.) Auf dem Schellenberge, wo sich jetzt Augustusburg erhebt, trieb in ihrem Raubschlosse eine starke Zahl Räuber besonders heillos ihr Wesen. Ein ähnliches Raubschloss befand sich kaum 2 Stunden davon entfernt, jenseits der Chemnitzer Straße auf einem Waldhügel. Durch Signale standen sie in enger Verbindung. Wenn nämlich von Freiberg her jenseits der Öderaner Gegend Reisende mit Handelsgütern sich zeigten, so zogen die Räuber des Schellenberges eine Glocke an - daher der Name Schellenberg -, was für die jenseitigen Räuber das Zeichen war, sich an der Straße zur Plünderung bereit zu machen. Wenn hingegen von Chemnitz her sich die Reisenden sehen ließen, zündeten jene ein Feuer an, um dem Schellenberger ein gleiches Zeichen zu geben, daher der Name, denn der Wächter rief dann: „Licht im Walde!“ Länger als 300 Jahre trieben die Räuber ungestraft dies Wesen, man weiß jedoch nicht, wer und wann es endigte.
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