584. Der weiße Helm, eine Anhöhe bei Öderan. |
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(Staberoh, Chronik der Stadt Oederan, 1847, S. 84.) Im Jahre 1429 zog Procopius mit 300 der edelsten Hussiten aus der Lausitz nach Basel zu einem Friedensversuche. Unangefochten zog dabei der Furchtbare, vor dem die Kinder auf der Gasse davon liefen, über Dresden und Freiberg durch Öderan. Einer von seinem Gefolge, Bodowin von Horomirz wird er genannt, welcher sich verspätet hatte, kam zwei Tage nachher ganz allein durch Öderan. Da
wurde er sogleich von den Öderanern ergriffen, hinaus an das Weichbild an der Nossener Straße geschleppt, dort lebendig gespießt und ihm sein silberner Helm oben auf den Pfahl genagelt, an dem der Unglückliche verblutete. Weithin schimmerte in der Sonne diese Silberkappe, an der sich niemand zu vergreifen wagte, und erst zur Zeit der Reformation verschwand sie zugleich mit dem daneben errichteten Heiligenbilde. Von dieser Begebenheit wurde die Stelle und Anhöhe der weiße Helm genannt. |