1) „Grauen Manns Fundgrube“ bei Johanngeorgenstadt. Der Name soll von einem grauen Männchen, das man daselbst gesehen haben will, herrühren.
2) „Glockenklang und Vogelgesanger Fdgr.“ bei Johanngeorgenstadt hat ihren Namen und Ursprung von einem starken Geläute, welches man auf des Försters Vogelherd einige Tage vernommen, so deutlich, als geschehe es in einer nahegelegenen Stadt, wobei man auch zuweilen ein Bobern oder Lummern in der Erde verspürte. 3) „Hohe Tanne“ bei Johanngeorgenstadt. Der Name rührt daher: Etliche Bergleute schürften nach einem Zwittergang, und als sie im Schurf arbeiteten, geschah in dem nächst stehenden Tannenstummel ein solcher Knall, dass zugleich die Splitter davon wegsprangen. 4) „Scheller Traum“ am Jugler Wege bei Johanngeorgenstadt. Der Name rührt von einem Traume her, welchen eine Frau gehabt und der den Ort anzeigte, wo man einschlagen müsse. (Engelschall, Beschr. der Exulanten- und Bergstadt Johanngeorgenstadt, 1723, S. 229. 244. 246.) 5) Dicht bei dem K. Blaufarbenwerke in Oberschlema findet sich ein alter Stollen, das Bocks loch genannt. In demselben soll sich ein Gespenst in Gestalt eines großen, schwarzen Bockes zu gewissen Zeiten und sonderlich des Mittags und um Mitternacht sehen lassen, um die Vorübergehenden zu necken. (Meltzer, Historia Schneebergense. 1716, S. 47.) 6) Die fruchtbare Torheit, eine frühere Silbergrube bei Schneeberg, erhielt ihren Namen von folgender Begebenheit: In den ersten Jahren des Schneeberger Silberbergbaues war man so silberhungrig, dass man jeden Fleck Erde für das Gewölbe einer unterirdischen Schatzkammer halten mochte. Damals schlug auch der Münzmeister Funk sogar in seiner Schmelzhütte ein und beschädigte dadurch das Gebäude, worüber man allgemein lachte. Da aber nachher die Zeche ergiebig war, nannte man sie bezeichnend „fruchtbare Torheit.“ (Merkels und Engelhardts Erdbeschr. v. Kursachsen, 1. B., S. 171.) |