(Kirchengalerie von Sachsen, 2. B., S. 175. Wilisch, Kirchenhistorie der Stadt Freyberg und der in dasige Superint. eingepfarrten Städte und Dörfer, 1727, II, S. 287.) Da, wo mitten im Tharandter Walde das jetzt abgetragene Jagdschloss, die Grillenburg, stand, von der nur noch ein Seitengebäude als Wohnung für einen Forstbeamten übrig geblieben ist, erhob sich in grauer Vorzeit eine Feste, deren ausgedehnter Burgwall noch in Überresten nachgewiesen wird. Auch jetzt zeigt man unter einer Scheune einen geräumigen, aus dem Felsen herausgearbeiteten Keller, der wohl tausendjährig ist. Das Gewölbe wird in der Mitte von einer starken Säule getragen, um welche herum mit einem zweispännigen Wagen zu fahren, der Raum reichlich gestatten würde.
Von dem Ursprunge und Zwecke des späteren Jagdschlosses Grillenburg gaben die im Tafelzimmer befindlich gewesenen Inschriften Nachricht, sie lauteten: I „Meines lieben Bruders kläglich End, Der schwere Eingang zum Regiment, Groß Widerwärtigkeit und Gefahr Mir schwere Sorg und Müh gebahr. Zu vertreiben solch Fantasey, Fieng ich diß neu Gebäu, Die Grüllen-Burg ichs davon nennt, In einem Jahr wurds gar vollend. II. Zuvor ist hier nur Holtz gewachsen, Da baut Hertzog August zu Sachsen In einem Jahr diß Jagd-Haus behend, Welches er die Grüllen-Burg nennt, Vor schwerer Sorg und Gedanken, Die ihm oblagen und bedrangten, Und richtets an zur Lust und Freud, Drum wird man hier der Grüllen queit. III. Ich bin genannt die Grüllenburg, Darauf geschieht gar mancher Schlurg, Gedanken und schwere Fantasey, Legt man auf diesem Hause bey, Gegen Hasen, Hirsch und Schwein Vertreibt man hier die Zeit allein. Wer nun hat Grüllen und Mücken, Der lasse sie hinter sich zurücken.“ |