690. Die Geißelsäule in der Schlosskirche zu Chemnitz. |
|
(Richter, Chron. v. Chemnitz I, 1767, S. 85.) Im Jahre 1738 wurde in der Schlosskirche zu Chemnitz eine Geißelsäule wieder aufgerichtet, welche einige Jahre da gelegen hatte. Dieselbe befand sich vorher in dem sogenannten Geißelsaale nahe bei der Kirche und war aus einem Eichenbaume oder einer Linde gearbeitet. Die Sage erzählte, dass der Baum unten aus der Erde aufgewachsen und durchgeführt worden sei. Aus diesem ist nun durch die Bildhauerkunst eine Säule zugerichtet und an derselbigen, ohne Zutun anderen Holzes, die ganze Geißelung Christi in Lebensgröße im ganzen ausgehauen worden. Dieses Kunstwerk haben viele hundert Personen von Fremden und Einheimischen jährlich zur Sommerzeit beim Spazieren gehen ehedem besichtiget.
|