(Meltzer, Hist. Schneebergensis, S. 1164.) Als im Angehen des Schneebergs die köstlichen Erze in großer Menge zu Zwickau an dem Orte, da der Holzanger ist, geschmolzen und sehr viel guter Schlacken in die Mulde gestürzt worden, welche dann, wenn sie angeschwollen, dieselben fortgeführt, hat sichs über demselben Schmelzen einstmals zugetragen, dass man aus Mangel der Fuhre in bösem Wetter und Wege eine ganze Woche kein Erz nach Zwickau geführt. Da man nun drinnen vermeinte, dass man noch länger in der Schmelzhütte kalt liegen müsse, ist in solchen Gedanken ein Schmelzer nach einem Regen hinaus auf einen Schlackenhaufen spazieren gegangen, und weil ihm die Schlacken, als wenn Silberflitzschen darauf lägen, in die Augen geschimmert, hat er dieselben genommen, durchgesetzt, und so die Tage über mehr Silber aufs neue, als je zuvor daraus gemacht. Da nun der Hauptmann oder Verwalter (andere wollen wissen, es sei Römer gewesen), welcher zu ihm gekommen, gefragt, woher das Silber käme, und er dessen, was sich begeben, berichtet worden, ist er mit dem Schmelzer auf die Knie gefallen und hat Gott um Verzeihung gebeten, dass den Gewerken und Fürsten so übel vorgestanden und die herrlichen Gaben Gottes so unnütze, jedoch wider sein Wissen, umgebracht, und so viel köstlicher Schlacken vom Wasser weggeführet worden wären.
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