723. Ein kaiserliches Regiment versinkt bei Freiberg durch einen Erdfall. E-Mail

(Moller, Theatrum Freibergense, Chron. II., S. 38.)


Als Kaiser Adolf im Jahre 1296 mit großer Macht nach Meißen kam, zog er an Zwickau und Chemnitz vorüber nach Freiberg, in der Absicht, sich dieser Stadt wegen ihrer reichen Bergwerke und ihrer Treue gegen den Markgrafen Friedrich zu bemächtigen. Dabei begab sichs, dass sich einer seiner Obersten mit seinem Regimente auf

einer hohen Halde lagerte, um die Stadt zu übersehen und ihre Mauern und die Tiefe der Gräben zu erkunden. Weil aber die Halde zuvor von Bergleuten durchfahren worden und voll heimlicher Schächte war, ist der ganze Berg mit großem Krachen und Prasseln eingegangen und der Oberst ist dabei elendiglich umgekommen. Dieser Fall hat den Kaiser also furchtsam gemacht, dass er sich wieder zurückgezogen und sich nicht eher lagern wollte, bis man alle Gelegenheit um die Stadt fleißig ausgekundschaftet hatte. Als dann seine Quartiermeister hartes und festes Erdreich antrafen, hat er sein Lager aufgeschlagen und darauf alles zum Angriff und Sturm auf die Stadt vorbereiten lassen. - Der genannte Erdfall soll vor dem Donatstor auf dem dürren Schönberge geschehen sein.



 
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