772. Der Leichnam des Grafen Joachim Andreas Schlick. E-Mail

(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 33.)


Als man im Jahre 1769 auf der Ostseite der durch den Brand von 1873 zerstörten schönen Joachimsthaler Dekanatkirche eine neue Sakristei baute, an deren Stelle heutzutage der prachtvolle Hochaltar steht, entdeckte man in einer Tiefe von ungefähr fünf Ellen ein altes Gewölbe. In demselben befand sich ein Doppelsarg, in welchem „ein in purpurrotem Sammt gekleideter, verwester großer Körper ohne Kopf“ ruhte.

An diesen Fund knüpft sich die Sage, dass dies der Leichnam des Grafen Joachim Andreas Schlick, Oberstlandrichters von Böhmen, gewesen sei, der am 21. Juni 1621 wegen Teilnahme am böhmischen Aufstande am Altstädter Ringe zu Prag das Blutgerüst besteigen musste und enthauptet wurde. Der Kopf des Hingerichteten ward am „Brucktor“ aufgestellt, während dessen Rumpf sechs verkappte Personen entfernten.



 
< zurück   weiter >