795. Von der Klugheit der Hauptmannsgrüner. |
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(Köhler, Volksbrauch ec. S. 627.) Die Hauptmannsgrüner wollten einmal eine Wiese nach einem andern Platze ziehen und schlugen einen Pfahl ein, daran befestigten sie ein Ortscheit und spannten Ochsen vor. Als nun der Wind die Schmielen bewegte, hielten sie dafür, dass die Wiese fortrücke. Und als die Ochsen noch mehr angetrieben wurden, rissen die Stränge und die Ochsen liefen bis nach Stenn. In Stenn ist das Ortscheit liegen geblieben und es soll noch heut dort liegen.
Ein andermal konnten die Hauptmannsgrüner das Zapfenloch eines Teiches, dessen Wasser abgelassen werden sollte, nicht auffinden. Da sagte der Richter: „Nun müssen wir´n aussaufen.“ Er legte sich zuerst hin und nach ihm die Bauern, und sie fingen an zu trinken. |