(Köhler, Volksbrauch ec. S. 627.) Von den Ebelsbrunnern wird erzählt, dass sie einst den aufgegangenen Mond dicht am Berge stehen sahen, da holten sie Stangen, um ihn herunter zu schlagen, und es entstand in Folge dessen das Spottlied: „In Abelsbrunn
Sein se hameldumm, Nehm´ se lange Stang´, Woll´n den Manden fang´!“ Th. Schäfer, (Sächs. Volksfreund 1880, 1. Dez.) erzählt auch von den Eibenstockern, dass sie einst aus den Auersberg gezogen seien, um den Vollmond mit einer Stange herunter zu holen. Eine ähnliche Sage findet man im Fichtelgebirge. Auch den Zellern wurde von den Münchbergern nachgesagt, dass sie mittels langer Stangen den Mond vom Himmel „herunter zu stieren“ suchten. Dabei weist Zapf (Sagenkreis des Fichtelgebirges, S. 185) daraus hin , dass zu dieser Sage uralte Vorbilder vorliegen, indem schon der griechische Arzt Hippokrates (geb. 460 v. Chr.) von Menschen spricht, welche durch magische Künste und Opfer den Mond herabziehen. Die Medea wurde in dieser Kunst von der Göttin Hekate unterrichtet, und ebenso waren ihrer auch insbesondere die Thessalerinnen mächtig. |