(Lehmann, Chronik der Stadt Chemnitz, S. 158.) Am 18. Februar 1613 führten die Tuchknappen zur Feier des Faschings auf dem Markte zu Chemnitz den Schwerttanz auf. Dieser Schwerttanz ist noch heutzutage unter den Salzknappen Halleins und Hallstadts üblich, und er wurde von neun Tänzern, zwei Pfeifern, einem Trommler und zwei Hanswürsten aufgeführt, welche mit dem Spruche auftraten.
Wir treten herein ganz edel und fest, Und grüßen alle anwesenden Zuschauer aufs Best´, Grüßten wir einen und den Andern nicht, So möchtens meinen, wir wären die echten Schwerttänzer nicht, Die rechten Schwerttänzer sind wir genannt, Wir tragen das Schwert in unserer Hand. Spielmann, mach´ auf den rechten Schwerttanz! Nun begann der Tanz, indem jeder die Spitze des Schwertes von seinem Nebenmann fasste, mit einem Rondo, alsdann Springen über Schwerter. Darauf legte man die Schwerter nieder, tanzte herum, hob sie wieder auf und bildete eine Schnecke, die sich wieder auseinander winden musste, ohne dass ein Tänzer die Schwertspitze seines Nachbars losließ. Dann trat ein Hanswurst in den Kreis und kniete nieder. Die Tänzer hielten ihre Schwerter auf ihn, der Vortänzer schwang sich auf diese Schwerter und sprach folgenden Spruch: Da bin ich heraufgestiegen, War´ besser, ich war´ unten blieben, Der Fasching ist ein verthunlicher Mann , Hat all sein Hab und Gut verthan, Er hat verthan sein Hab und Gut, Bis auf einen alten zerrissenen Hut. Er reist das Land wohl auf und nieder, Was er bekommt, versäuft er wieder, So spring´ ich aus dem grünen Kranz, Spielmann, mach´ auf den lustigen Schwerttanz. Nun ward wiederum ein Rondo getanzt, aber schneller als das erste, die Tänzer traten einer nach dem andern ab, bis Vor- und Nachtänzer allein waren, die sich noch ein paar Mal herumdrehten, mit den übrigen die Schwerter zusammenschlugen und so unter dem Jubelruf der Zuschauer schlossen. |