812. Warum einer von den Eingängen in die St. Wolfgangskirche zu Schneeberg zugemauert wurde. |
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(Nach einer Mitteilung des Archidiakonus Blanckmeister in Schneeberg.) Ursprünglich hatte die St. Wolfgangskirche in Schneeberg drei Haupteingänge, von denen aber derjenige, welcher sich der Superintendantur gegenüber an der Turmseite befand, später zugemauert wurde. Als Veranlassung dazu wird folgendes erzählt: Ein früherer Pfarrer hat sich alle hundert Jahre des Nachts sehen lassen, und das letzte Mal soll er dem Pfarrer W. erschienen sein. Um nun das Wiedererscheinen des Gespenstes für alle Zeiten zu verhindern, vermauerte man nicht nur den oben bezeichneten Kircheneingang, sondern auch die gegenüberliegende Haustüre der Oberpfarrerwohnung, welche sich auf der schmalen Seite des Hauses befand, und verlegte sie nach der Breitseite, wo sie sich noch heute befindet. Trotzdem glaubt man noch jetzt, dass es auf dem Kirchplatze nicht richtig sei, und man bringt z. B. das vor einer Reihe von Jahren auf dem Platze geschehene Unglück, wobei ein Arbeiter durch einen Erdfall ums Leben kam, damit in Zusammenhang, indem viele meinen, dass der umgehende Geist sein Opfer gefordert habe.
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