(Albinus, Meißnische Bergk-Chronica ec. Dreßden, 1590. S. 28. Meltzer, Hist Schneeberg., S. 33-35.) Es hat sich von ungefähr zugetragen, dass ein Bergmann oder Arbeiter, welcher zu dem in Schlema vor Zeiten befindlichen Hammer gehörte, nach Eisenstein schürfte. Dabei kam er auch an den Schneeberg, wo er einen besseren Eisenstein zu finden vermeinte, als er am Wolfsberge, Hasenberge und anderen Orten gefunden hatte. Als er nun etliche Schürfe geworfen, wobei es ihm aber nach seinem Sinne nicht gegangen, hat sich nicht lange darnach an dem Orte, wo später die St. Georgenzeche und die zugehörenden, als die alte und neue Fundgrube u. s. w. aufkamen, ein Bürger von Zwickau (die Sage nennt ihn Romner oder Römer), welcher mit einer Würzlade auf dem Lande umherging und sich dadurch seine Nahrung suchte, in einem alten Schurf, darin eine schöne Gilb und Bräun alsbald in der Dammerde gewesen, eingelegt und zwei Arbeiter daselbst gehalten, denen er alle vier Wochen abgelohnt, und unterdes alleweg mit seinem Kram wieder ausgelaufen. Bald nachher ließ er einen Schacht sinken, und die Arbeiter trafen endlich eine „gänßkötige“ Bergart, samt einer Bräun und Gilben, welche der ersten Bergart im Schurf ähnlich war, wovon sie ihrem Herrn an dem Lohntage etliche Handsteine nach Zwickau brachten. Derselbe ließ sie bei einem Goldschmiede probieren und erhielt darauf die Antwort, wenn er dieses Dinges noch mehr habe, solle er´s ihm bringen, er wolle ihm schöne silberne Becher daraus machen. Dieses soll ungefähr im Jahr 1470 geschehen sein. Nach dieser Zeit sollen sich bald mehr Bürger von Zwickau und von anderen Orten, edel und unedel, zusammengeschlagen, fortgebauet und endlich ein mächtig Erz angetroffen haben. Im Jahre 1472 hat man allererst den rechten Putzen, wie die Bergleute reden, angetroffen, worauf das Schneebergische Bergwerk so in Schwank gekommen, dass seinesgleichen nie gewesen, also dass man damals das Silber nicht alles vermünzen können, sondern kuchenweise oder in ganzen „Plicken“ hat austeilen müssen. |